Ein Monat Krieg in der Ukraine: Jedes fünfte Kind auf der Flucht 1,5 Millionen Kinder auf der Flucht – 20 Prozent aller Kinder in der Ukraine Mindestens 81 Kinder unter den Todesopfern Gefahr von Menschenhandel und Missbrauch eindämmen Wien, 24.3.2022 – Einen Monat nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine warnt die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision davor, dass gerade Kinder die Hauptlast des Konfliktes tragen. Sie sind zunehmend in Lebensgefahr, viele wurden bereits Opfer der eskalierenden Gewalt, sie müssen ihre Heimat verlassen und haben dabei ein hohes Risiko, Opfer von Menschenhandel und Missbrauch zu werden. Die Zahl der Kinder, die bereits auf der Flucht sind, wird auf 1,5 Millionen geschätzt. Damit wurden bereits 20 Prozent aller ukrainischen Kinder vertrieben. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) berichtete gestern über insgesamt 81 getötete Kinder in der Ukraine. 108 Mädchen und Buben sollen verletzt worden sein. Man müsse aber davon ausgehen, dass die tatsächlichen Opferzahlen deutlich höher liegen würden. Vor allem aus den Städten und Gebieten, in denen schwere Kämpfe gemeldet werden, gebe es Berichte von vielen Opfern unter Zivilisten. Genaue Information würden aber noch nicht vorliegen. Darüber hinaus gibt es Berichte, dass zahlreiche Wohnbauten, Schulen und Spitäler im gesamten Land beschossen wurden. „Zivilisten und vor allem Kinder dürfen niemals angegriffen werden. Wir verurteilen jeden Angriff auf zivile Einrichtungen wie Wohngebiete, Schulen oder Spitäler und fordern alle Konfliktparteien dazu auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und sich an internationales humanitäres Recht und das Völkerrecht zu halten“, betont die Leiterin des Regionalbüros von World Vision für Osteuropa und dem mittleren Osten, Eleanor Monbiot. „Auch wenn die Zahl der Opfer und der Zerstörungen schon hoch ist, ist es keinesfalls zu spät für Frieden.“ World Vision schließt sich den Aufrufen an, die eine sofortige Einstellungen der Kampfhandlungen fordern. Zivilisten müssen die Möglichkeit haben, sicher und ohne Diskriminierung evakuiert zu werden. Hilfsorganisationen müssen uneingeschränkten Zugang zu allen Menschen haben, die Hilfe benötigen, Gefahr von Menschenhandel Besonders hoch ist die Zahl der Kinder, die auf der Flucht sind. Eines von fünf ukrainischen Kindern musste im vergangenen Monat seine Heimat verlassen. Schätzungen gehen von 1,5 Millionen Kindern unter den Flüchtlingen aus, 7,5 Millionen Kinder sind insgesamt in der Ukraine vom Krieg betroffen. Damit steigt laut Monbiot auch die Gefahr von Menschenhandel in den Grenzregionen stark an. Vor allem in Polen sind laut World Vision viele unbegleitete Minderjährige angekommen. „Unsere Mitarbeiter, die für den Schutz geflüchteter Kinder im Einsatz sind, sprechen von einer enorm hohen Zahl an vertriebenen Kindern und jungen Menschen. Manche sind schwer traumatisiert, viele sind hungrig und in großer Sorge um ihre Eltern und Verwandten, die in der Ukraine zurückbleiben mussten“, erklärt Monbiot. „Alleine auf der Flucht sind sie einem enorm hohen Risiko für Missbrauch, Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel ausgesetzt. Sie hoffen, einen sicheren Platz zu finden und können als Opfer von sexueller Gewalt enden“, warnt sie vor einer zusätzlichen Krise, die mit dem Krieg einhergehen kann. „Die Regierungen und humanitären Einrichtungen sind gefordert, gerade Kinder, die allein auf der Flucht sind oder ihre Familien verloren haben, zu identifizieren und zu registrieren. Damit können sie vor Gefahren wie Menschenhandel geschützt und ihren Bedürfnissen entsprechend auch langfristig versorgt werden“, schließt Monbiot. World Vision unterstützt seit Ausbruch des Krieges flüchtende Menschen – vor allem Kinder und ihre Familien - an der ukrainisch-rumänischen Grenze. Inzwischen konnten die Hilfsmaßnahmen auch auf Aufnahmezentren in Bukarest und auf Moldawien ausgedehnt werden. Hilfslieferungen erreichten darüber hinaus bereits drei Spitäler in der Ukraine, die auch als Unterkünfte für Flüchtlinge dienen. Hier können Sie spenden: World Vision Österreich - Katastrophenhilfe Bank: Erste Bank IBAN: AT22 2011 1800 8008 1800