World Vision fordert: Waffenstillstand sofort - Friedensgespräche dringend weiterführen Kinderrechte respektieren und humanitäre Zugänge gewähren Am 9. Mai gedenkt Russland auch des Kriegsendes im Mai 1945. Vor diesem Hintergrund ruft die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision die Parteien im Ukraine-Krieg dringend dazu auf, sofort einen Waffenstillstand auszurufen und konstruktive Friedensgespräche zu führen. „In Kriegen gibt es keine Gewinner, nur Verlierer“, betont Ekkehard Forberg, Friedensexperte bei World Vision Deutschland. „Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit sind die Grundpfeiler für prosperierende Gesellschaften. Wir rufen alle Seiten dazu auf, den Frieden zu fördern und an diplomatischen Lösungen zu arbeiten. Alle Kinder verdienen es, dass es für sie eine friedliche Zukunft gibt.“ Der Krieg in der Ukraine verschärft eine massive humanitäre Krise und führt zu weiteren Vertreibungen. Etwa 5,6 Millionen Menschen sind bisher ins Ausland geflohen, ca. 7,7 Millionen befinden sich im eigenen Land auf der Flucht. Mehr als 200 Kinder wurden getötet, hunderte verletzt. In der Ukraine lebten vor dem Konflikt mehr als 7,5 Millionen Kinder, davon 2,1 Millionen unter fünf Jahren. „Mehr als die Hälfte aller ukrainischen Kinder musste in den vergangenen Monaten ihr Zuhause verlassen und flüchten. Über zwei Millionen Kinder mussten oft auf gefährlichen Routen ins Ausland fliehen", erklärt der Geschäftsführer von World Vision Österreich, Sebastian Corti.  World Vision ruft alle Parteien auf, die Menschen-, Kinder- und Flüchtlingsrechte zu respektieren. Verantwortliche müssen sicherstellen, dass an den Kämpfen Beteiligte keine Verstöße begehen. Humanitäres Personal muss Zugang zu den Betroffenen bekommen und die Möglichkeit haben, diese mit Hilfsgütern wie Medizin, Nahrung und sauberem Trinkwasser zu versorgen. Insbesondere Kinder müssen geschützt werden. Im Chaos der Flucht können Kinder und Familienmitglieder getrennt werden, was ihre Gefährdung und das Risiko von Menschenhandel, Gewalt, Vernachlässigung, Missbrauch und Ausbeutung erhöht. Daher ist es wichtig, flüchtende Menschen zu registrieren, um ihre Rechte zu schützen und damit es möglich ist, Familien nach einem Ende des Krieges wieder zusammenzuführen. Viele Kinder, die die Grenzen passieren, werden in den Aufnahmeländern bisher nicht erfasst. Der Konflikt setzt Kinder der Gefahr von Tod, Verletzungen und Traumata aus, unterbricht ihre Bildung und ihren Zugang zu medizinischer Versorgung und führt zu Zwangsumsiedlung, Trennung und Armut. Kinderheime, Schulen, Gesundheitseinrichtungen und zivile Infrastruktur wie Wasser- und Abwasserleitungen und Elektrizität werden zerstört. „Der Fokus der länderübergreifenden Hilfe von World Vision liegt daher darauf, Kindern und ihren Familien neben der akuten Nothilfe auch gezielte psychosoziale und pädagogische Unterstützung anzubieten“, so Corti. Auswirkungen auf die ärmsten Länder der Welt Die Ukraine-Krise hat auch weitreichende Auswirkungen auf die schwächsten Bevölkerungsgruppen in den ärmsten Ländern der Welt. Die Öl-, Gas- und Rohstoffpreise steigen, was wiederum die Kosten für Lebensmittel, Transport und Energie in die Höhe treibt und Armut und Hunger weltweit verstärkt. Mehr als ein Viertel der weltweiten Weizenlieferungen stammt aus dem von Sanktionen betroffenen Russland und der Ukraine. Russland ist auch ein wichtiger Exporteur von Bodennährstoffen, die in Düngemitteln für Soja, Mais, Reis und Weizen verwendet werden. Die weltweiten Lieferungen werden als Folge des Krieges unterbrochen, was eine Bedrohung für die Ernährungssicherheit darstellt. Die Hungerkrisen in vielen anderen Ländern werden durch den Konflikt noch weiter verschärft. Gleichzeitig erfahren sie weniger Aufmerksamkeit.  World Vision ist in über 100 Ländern weltweit aktiv. Von Anfang an hat die Organisation auf die Krise in der Ukraine reagiert. Die Hilfsmaßnahmen begannen in Rumänien, wo World Vision bereits seit über 30 Jahren tätig ist. Zunächst lag der Focus auf der Grundversorgung der Menschen an der Grenze und der Vermittlung zu wichtigen Dienstleistungen. Inzwischen ist World Vision auch in Moldawien und mehreren Regionen der Ukraine tätig. So wurden mehrfach Hilfsgüter in Krankenhäuser in der Ukraine geliefert, Familien unterstützt und Kinderspielplätze in Rumänien eingerichtet sowie Flüchtlinge und die Aufnahmegesellschaft in Moldawien unterstützt. World Vision-Spezialisten der humanitären Hilfe arbeiten mit Partnern vor Ort zusammen, um groß angelegte Hilfsmaßnahmen durchzuführen. Die Organisation geht davon aus, dass Hilfe noch über Jahre nötig sein wird. Hier können Sie spenden: World Vision Österreich - Ukraine Bank: Erste Bank IBAN: AT22 2011 1800 8008 1800 Weitere Informationen: www.worldvision.at www.worldvision.at/ukraine