World Vision: Multiple Krisen erfordern klaren Plan Welttag der Humanitären Hilfe, 19.8. Wien, 18.8.2022 – Mehr als sieben Millionen Menschen leiden in Somalia an Hunger, die Hälfte der Kinder in Afghanistan sind unterernährt und der Krieg in der Ukraine hält unvermindert an: Zum Welttag der Humanitären Hilfe ist die internationale Gemeinschaft gefordert. „Österreich hat vor allem in der Ukraine-Hilfe sehr viel geleistet“, erklärt dazu der Geschäftsführer von World Vision Österreich, Sebastian Corti. „Die massive Hungerkrise in Afrika genauso wie die humanitäre Katastrophe in Afghanistan machen aber noch weitere Anstrengungen notwendig.“ Somalia erlebt das vierte Dürrejahr in Folge. Sieben Millionen Menschen sind davon betroffen, mehr als zwei Millionen stehen vor einer akuten Hungerkatastrophe. „Eine Million Menschen mussten auf der Suche nach Nahrung ihre Heimat verlassen. Sie haben ihre Lebensgrundlage verloren, 3 Millionen Stück Vieh sind bereits verendet“, erklärt Corti. „Die Kinder trifft es am schlimmsten, vielen droht der Hungertod.“ Auch in Afghanistan leiden sie massiv unter der humanitären Krise. „Weil sie nicht genug zu essen haben, können die Kinder nicht mehr zur Schule gehen. Sie sind gezwungen, zu arbeiten oder werden zwangsweise verheiratet“, beschreibt der Geschäftsführer von World Vision ihr Schicksal. „Die Antwort auf diese multiplen Krisen können nur rasche und klare Entscheidungen sein – auch hier in Österreich“, meint Corti. Die Bundesregierung müsse Mittel für die humanitäre Hilfe weiter möglichst schnell bereitstellen. Über die Soforthilfe hinaus sei die Regierung gefordert, die Programme für die langfristige Entwicklungszusammenarbeit endlich zu beschließen. „Effiziente Hilfe ist nur möglich, wenn die Regierung die ‚Strategie der Humanitären Hilfe‘ und das ‚Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022- 2024‘ beschließt. Nur wer mit einem klaren Plan gegen Armut und Hunger vorgeht, wird langfristig erfolgreich zur positiven Veränderung beitragen.“ „Die Millionen Menschen, die derzeit hungern und ohne Perspektive leben, brauchen unsere Hilfe jetzt. Österreich darf auch hier nicht zuwarten, sondern muss die noch verfügbaren Mittel aus dem Auslandskatastrophenfonds unverzüglich beschließen und auszahlen“, schließt Corti.