Erdbeben in Syrien und der Türkei: Tausende Kinder obdachlos, besonderen Gefahren ausgesetzt Rascher und ungehinderter humanitärer Zugang zu betroffenen Gebieten in Syrien gefordert Gaziantep/Amman/Wien, 08.02.2023 – Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision macht darauf aufmerksam, dass nach den schweren Erdbeben in Syrien tausende Kinder von ihren Familien getrennt und auf sich gestellt sind. Ohne Dach über dem Kopf sind sie besonderen Gefahren ausgesetzt. Gleichzeit fordert World Vision den raschen und ungehinderten Zugang zu den am stärksten vom Erdbeben betroffenen Gebieten in Syrien. „Wie nach vielen Katastrophen sind Kinder auch nach diesem Erdbeben diejenigen, die am meisten gefährdet sind“, erklärt Johan Mooij, der Syrien-Nothilfe-Direktor von World Vision „In Syrien lebten sie durch den Bürgerkrieg schon seit Jahren in einer Krisensituation. Hundertausende sind nun obdachlos, viele wurden von ihren Familien getrennt, was auch die Gefahr von Missbrauch erhöht. Als Kinderhilfsorganisation liegt unser Schwerpunkt auch in der Katastrophenhilfe auf dem Schutz von Kindern. Vor allem in Nordsyrien war die Missbrauchsgefahr schon bisher hoch: Die bittere Armut im Kriegsgebiet stellte Kinder schon vor dem Erdbeben vor unvorstellbare Herausforderungen und Leiden.“ World Vision ermittelt mit seinen Hilfsteams derzeit den Bedarf für Hilfsmaßnahmen in Syrien und Türkei. Die Hilfsorganisation verteilt bereits Kraftstoffe und Heizungen für Notunterkünfte, damit Familien bei den derzeit herrschenden Minusgraden eine warme Unterkunft finden.  „Die humanitären Bedürfnisse waren im Nordwesten Syriens schon bisher enorm hoch, das verheerende Erbeben ist  ein weiteres Trauma für die Menschen in dieser Krisenregion. Gesundheitseinrichtungen waren bereits schlecht ausgestattet und nicht in der Lage, dem Bedarf gerecht zu werden. Nun sind viele davon überhaupt zerstört. Familien haben mitten im kalten Winter ihr Dach über dem Kopf verloren, haben nichts zu essen und müssen mit den körperlichen und mentalen Folgen der Katastrophe umgehen. Wir appellieren an die internationale Staatengemeinschaft, diesen Menschen, die schon so viel durchgemacht haben, Priorität bei der Hilfe zukommen zu lassen,“ betont Mooij. World Vision fordert einen raschen und ungehinderten humanitären Zugang zu den am stärksten betroffenen Gebieten im Nordwesten Syriens, damit den am meisten Betroffenen so schnell wie möglich geholfen werden kann, und fordert alle Geber und Akteure, die in der Syrienkrise aktiv sind auf, dringend Ressourcen zu mobilisieren, um die humanitären und gesundheitlichen Bedürfnisse rasch zu decken.  Hilfe wird auch für den mittel- bis längerfristigen Wiederaufbau eingefordert. „Die Kinder, die jetzt besonders gefährdet sind und denen Ausbeutung droht, kämpfen derzeit bei eisigen Temperaturen ums Überleben. Sie sind der Ausbreitung von Krankheiten, aber auch vielen anderen Risiken bis hin zu Missbrauch und Kindearbeit ausgeliefert. Sie müssen so bald wie möglich wieder in Häuser und Schulen zurückkehren können“, fordert Mooij. World Vision ist seit fast 40 Jahren in der Region tätig und verfügt über viel Erfahrung im Schutz von Kindern in Krisen. Seit Beginn der syrischen Flüchtlingskrise hat die Hilfsorganisation mehr als 7,5 Millionen Kindern und ihren Familien in der Region geholfen. „Wir müssen alles tun, um die die Jüngsten jetzt und in Zukunft zu schützen. Sie verdienen, wie alle Kinder auf der Welt, eine Kindheit und eine Chance auf Leben in seiner ganzen Fülle", sagt Mooij. Hier können Sie spenden: World Vision Österreich - Katastrophenhilfe Erste Bank, IBAN: AT22 2011 1800 8008 1800 www.worldvision.at/erdbeben/syrien-türkei