World Vision: Nur 5 Prozent der öffentlichen Entwicklungshilfe kommen weltweit Kindern zugute Jeder eingesetzte Euro bringt aber 9-mal so viel an „Ertrag“ Wien, 07.05.2024 – Ein aktueller Bericht, der von der internationalen Hilfsorganisation World Vision in Zusammenarbeit mit Ernst & Young publiziert wurde, zeigt, dass jeder in der Entwicklungshilfe für Kinder eingesetzte US-Dollar (Euro) einen Ertrag von 10 Dollar (9 Euro) bringt. Der Report "Putting Children First for Sustainable Development" quantifiziert den großen sozialen und wirtschaftlichen Nutzen der öffentlichen Entwicklungshilfe und ihre langfristige, positive Wirkung. Gleichzeitig stellt der Bericht fest, dass trotz der positiven Auswirkungen nur fünf Prozent der durchschnittlichen jährlichen ODA-Mittel (Official Development Aid/Entwicklungshilfe) in Höhe von weltweit 207 Mrd. US-Dollar auf Kinder ausgerichtet sind und auch nur weitere sieben Prozent für umfassendere Programme zugunsten von Kindern bereitgestellt werden – und dies, obwohl Kinder im Durchschnitt 46 Prozent der Bevölkerung ausmachen, die international Hilfe erhält. Andrew Morley, der Präsident von World Vision: „Wir wissen seit langem, dass es moralisch richtig ist, in Kinder zu investieren. Nun wird ganz deutlich, dass es auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Gleichzeitig befinden wir uns mitten in einer globalen Krise – gerade auch für Kinder: Jahrzehntelange Fortschritte rund um Themen wie Bildung, Ernährung und Kinderschutz sind ins Stocken geraten und sogar ins Gegenteil verkehrt worden – das muss dringend korrigiert werden.“ Der Bericht empfiehlt daher, die Entwicklungsausgaben für Kinder um 10 Prozent zu erhöhen. „Investitionen in Kinder führen zu einem nachhaltig besseren Lebensstandard – nicht nur für jedes einzelne Kind, sondern auch für ihre Familien und Gemeinschaften,“ erklärt Morley. Empfehlungen des Berichts für Geberländer: Erhöhung der Entwicklungshilfegelder mit Bezug zu Kindern: Wenn jedes Land, das öffentliche Entwicklungshilfe leistet, seine kinderbezogenen Gelder jährlich um mindestens 10 Prozent erhöht, kann die Wirkung der derzeitigen Mittel verdoppelt werden. Alle diplomatischen und entwicklungspolitischen Maßnahmen und Strategien sollten das Kind im Blick haben: Kinder sollten eine Priorität bei der Finanzierung und den wichtigsten politischen Maßnahmen haben. Rechenschaftspflicht gegenüber Kindern: Junge Menschen sollten im Rahmen der politischen Entscheidungsprozesse der Geberländer sowie in nationalen und globalen Foren, in denen Entwicklungsfragen diskutiert werden, konsultiert werden. Die teilnehmenden Regierungen sollten ihren Einfluss auf dem bevorstehenden G7-Gipfel und dem UN-Zukunftsgipfel geltend machen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Kinder nicht vergessen werden. Den Report finden Sie hier: Putting_Children_First_Report2024.pdf (worldvision.at)