Wien, 19.4.2024 – Anhaltende Dürren, die massive Hungerkrisen auslösen, gefolgt von starken Regenfällen, die für Überschwemmungen sorgen: Gerade in den ärmsten Regionen der Welt, allen voran in Afrika, sind Millionen von Menschen von den negativen Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Die Hilfsorganisation World Vision macht zum „Earth Day“ (22.4.) auf die Folgen für die Ärmsten aufmerksam und rückt mit der Wiederbegrünungsmethode „FMNR“ (Farmer Managed Natural Regeneration) eine Lösung in den Blickpunkt. Der „Waldmacher“ Tony Rinaudo entwickelte diesen Ansatz, der aus bestehenden Wurzeln im Untergrund neues Grünland schafft, im Niger.
Heute setzt World Vision diese Form der Wiederbegrünung in 27 Ländern um und hat bereits Millionen Hektar trockener Flächen wieder zu Leben erweckt. Rinaudo war Anfang der 1980er Jahre im Niger tätig und versuchte Bäume zu pflanzen, aber der Erfolg blieb aus. Er stellte aber fest, dass selbst im Sand der Wüste Wurzelwerk zu finden war, das mit der richtigen Technik wieder zu Bäumen herangezogen werden kann. Seitdem schult er die lokalen Bauern, mit der Wiederaufforstung dem Klimawandel entgegenwirken und gleichzeitig wieder Land für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. 2018 erhielt er für den FMNR-Ansatz den alternativen Nobelpreis.
World Vision peilt nun ein ambitioniertes Ziel an, das gemeinsam mit den Menschen in den betroffenen Ländern, mit Institutionen und Unternehmen umgesetzt werden soll: Eine Milliarde Hektar Land soll mit Hilfe der FMNR-Methode regeneiert werden. „Dadurch können wir bis zu 25 Prozent des Kohlenstoffs aus der Atmosphäre binden, den Artenverlust eindämmen und vor allem die extreme Armut von Millionen von Menschen beenden“, erklärt Sebastian Corti, der Geschäftsführer von World Vision Österreich. „Die Klimakrise befeuert Hunger und Flucht. Nur mit langfristigen Konzepten, wie der FMNR-Methode, können wir gegensteuern.“
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FMNR für Privatspender | World Vision Österreich