Über 25 Millionen Menschen betroffen - Konflikt und Dürre als Ursachen für Hungerkrise
Wien, 01.07.2024 – Mehr als 25 Millionen Menschen - darunter fast neun Millionen Kinder - sind im Sudan von Hunger bedroht. Doch der Zugang für Hilfskräfte ist nur erschwert möglich. Darauf macht die internationale Hilfsorganisation World Vision aufmerksam. Bereits jetzt leiden hunderttausende Kinder an akuter Unterernährung. „Die Hungerkrise im Sudan ist die schlimmste, die das Land je verzeichnet hat. Die Situation ist katastrophal“, erklärt John P. Makoni, der Interims-Direktor von World Vision Sudan. „Die Betroffenen benötigten sofort Hilfe. Jede Verzögerung kann Menschenleben kosten. Es ist offensichtlich, dass die Schwächsten die Hauptlast des Konflikts zu tragen haben“, ergänzt er.
Im Sudan sind an die 10 Millionen Menschen aufgrund des anhaltenden Konflikts allein im eigenen Land auf der Flucht. Nirgendwo sonst sind so viele Kinder vertrieben worden. Viele können sich wegen der steigenden Inflation Nahrungsmittel kaum mehr leisten. Außerdem ist mit geringen landwirtschaftlichen Erträgen zu rechnen. Unter- und Mangelernährung nehmen daher deutlich zu.
„Der Sudan ist vom Klimawandel stark betroffen, es ist nun schon die dritte Saison in Folge zu trocken. Damit gibt es keine Ernte. Der Konflikt hat die Situation zusätzlich verschlimmert und macht es unmöglich, etwas anzubauen oder zu pflanzen“, erklärt Makoni. „Wir hören von Menschen, die Gras essen, Blätter oder die Schalen von Erdnusskernen kochen, um das damit aromatisierte Wasser zu trinken.“ Makoni berichtet von einem Ort, in dem tausende Frauen unterernährt sind: „Wenn nicht rasch Hilfe möglich ist, stehen diese Frauen kurz davor, ihr Leben zu verlieren. Und wer wird sich dann um ihre Kinder kümmern?“
World Vision macht darauf aufmerksam, dass Hilfsmaßnahmen nur unter schwierigen Bedingungen möglich sind und sich damit die Lage weiter verschlimmert hat. Für Hilfsorganisationen müsse ein ungehinderter Zugang möglich sein, um mit Nahrungsmittelhilfe eine drohende Hungersnot abzuwenden und um Geld für lebensnotwendige Güter und die medizinische Grundversorgung bereit zu stellen.