Wien, 27.08.2024 – Bereits seit 500 Tagen dauert der Konflikt im Sudan an und führte damit zur schlimmsten Vertreibungskrise für Kinder weltweit. Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision hat nun einen Bericht publiziert, der aufzeigt, dass Hunger und Flucht auch gravierende psychische Folgen haben: 15 Millionen Menschen sind betroffen. Etwa 1,4 Millionen könnten langfristig psychisch erkranken.
Der Bericht mit dem Titel "Unprecedented. The crisis for children and families in Sudan" zeigt auf, dass derzeit 26 Millionen Menschen im Sudan von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind. Kinder und ihre Familien werden immer wieder gewaltsam vertrieben, da sich die Frontlinien verändern - was wiederum den Sudan-Konflikt zur schlimmsten Vertreibungskrise für Kinder weltweit macht. Seit Beginn des Konflikts sind mehr als sieben Millionen Kinder auf der Suche nach Nahrung, Unterkunft und Sicherheit vor der Gewalt geflohen, die meisten von ihnen innerhalb des Landes.
Dem Bericht zufolge sind schätzungsweise 15,7 Millionen Kinder und ihre Familien, die von der Krise im Sudan betroffen sind, von psychischen Störungen bedroht. Schätzungsweise 1,4 Millionen Sudanesen werden nach dem Konflikt schwer psychisch erkrankt sein und selbst nach einer Rückkehr des Sudan zur Stabilität mit den Nachwirkungen zu kämpfen haben. "World Vision ist sich der Bedeutung der psychischen Gesundheit für die Widerstandsfähigkeit während und Genesung nach Krisensituationen bewusst. Daher führen wir entsprechende Programme durch, aber der Bedarf übersteigt unsere Ressourcen bei weitem", sagt Phiona Koyiet, Senior Technical Advisor Mental Health bei World Vision.
John Makoni von World Vision Sudan stellt fest: "Der erhebliche Mangel an internationaler Unterstützung ist absolut inakzeptabel. Die weltweite Vernachlässigung des Sudan ist ein Armutszeugnis für die internationale Solidarität und Weitsicht. Die Situation im Sudan und die daraus resultierenden Flüchtlingsströme drohen die gesamte ostafrikanische Region und darüber hinaus zu überfordern. Um das Blatt in dieser humanitären Krise zu wenden, sind konzertierte Maßnahmen erforderlich - jetzt!"
Den Report finden Sie hier: Unprecedented (wvi.org)
Ein aktuelles Video finden Sie hier: Hunger Crisis in Sudan (youtube.com)