20.11., Tag der Kinderrechte
Wien, 19.11.2024 – Zunehmende Armut und damit verbundene Abwanderung, beeinträchtigte Gesundheit, zum Teil sogar Ausbeutung und Kinderarbeit: Die Folgen des Klimawandels sind auch für die Rechte der Kinder eine Bedrohung – etwa in Ostasien. Darauf macht die Hilfsorganisation World Vision Österreich zum Tag der Kinderrechte aufmerksam. „Klimaschutz ist damit auch Kinderschutz“, erklärt Sebastian Corti, der Geschäftsführer des Hilfswerks. Ein Report, der von Kindern und Jugendlichen aus sechs ostasiatischen Ländern erstellt wurde, unterstreicht das deutlich.
Die jungen „Forscher“ im Alter von 12 bis 19 Jahren haben 678 Kinder und 83 Erwachsene im Rahmen einer World-Vision-Initiative befragt mit dem Ergebnis, dass gerade für die Kinder die Ungewissheit und Angst vor immer stärkeren Auswirkungen des Klimawandels groß ist: Sie haben in hohem Maß Wirbelstürme, Überschwemmungen oder auch Dürren bereits selbst erlebt.
Laut dem Report mit dem Titel “Young Minds Shaping Climate Action & Disaster Mitigation for a Sustainable Future” sind der Klimawandel und die damit verbunden Krisen und Katastrophen für 72 Prozent der Mädchen und für 51 Prozent der Burschen besorgniserregend. 72 Prozent der Befragten in Myanmar gaben an, dass das Einkommen der Familie gesunken ist, etwa weil Ernten durch Überschwemmungen zerstört wurden. In Vietnam sind Kinder besorgt, weil aufgrund von Stürmen und Überflutungen die Schulen immer wieder – auch für längere Zeit – geschlossen blieben.
Eine frühere Studie von World Vision machte auch auf die gravierenden Folgen der Migration infolge des Klimawandels in Ostasien aufmerksam: Familien sind gezwungen, ihre Landwirtschaft aufzugeben und Arbeit in der Stadt oder in Nachbarländern zu suchen. Kinder bleiben dann allein mit den Großeltern zurück. Gerade für Mädchen reduzieren sich damit die Bildungschancen. Wenn sie mitgenommen werden, ist die Gefahr von Kinderarbeit und Ausbeutung groß.
„Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel sind für Kinder weltweit wesentlich für ihre Zukunft. Eine der wirksamsten und günstigsten Methoden zur Bekämpfung des Klimawandels ist die Wiederbegrünung trockener Landschaften durch FMNR (Farmer Managed Natural Regeneration). Dabei wird mit bestehendem Wurzelwerk Grünland geschaffen. World Vision hat sich gemeinsam mit Partnern zum Ziel gesetzt, eine Milliarde Hektar wieder aufzuforsten. Damit werden bis zu 25 Prozent des Kohlendioxids gebunden und gleichzeitig den Kleinbauern bessere Einkommensmöglichkeiten eröffnet. Sie und ihre Kinder schaffen es so aus der Armutsfalle und ihre Rechte, etwa auf Gesundheit und Bildung, zu verwirklichen“, erklärt der Geschäftsführer von World Vision Österreich.
Den Report zum Download finden Sie hier: https://worldvision.at/wp-content/uploads/2024/11/WVEAS_Child-Led_Research_Report_ClimateChange_Web.pdf