20.09.2023 |
Wien/New York, 20.09.2023 – Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision hat heute bei der UN-Generalversammlung angekündigt, im Rahmen einer weltweiten Kampagne mehr als 3 Mrd. Euro bereitzustellen, um Hunger und Unterernährung bei Kindern zu beenden.
Die Hilfsorganisation erklärte, dass sie die Mittel über einen Zeitraum von drei Jahren in Maßnahmen zur Verringerung des Hungers und zur Verbesserung der Ernährungssituation von 125 Millionen Kindern in 67 Ländern, in denen diese am meisten leiden, investieren wird.
Nach mehr als 40 Jahren, in denen die Zahl der Todesfälle aufgrund von Hunger bei Kindern weltweit zurückgegangen ist, gibt es derzeit einen sehr beunruhigenden Anstieg der Anzahl der Kinder, die an Hunger und Unterernährung sterben. Die Gründe dafür liegen beim Krieg in der Ukraine und der Klimakrise. Aber auch eine weltweite Finanzierungslücke von fast 7 Milliarden Euro verschärft die Situation.
Wie die Organisation mitteilte, umfasst ihr Engagement rund 1 Mrd. Euro an privaten Spenden und an Mikrofinanzkrediten, die von „VisionFund“ an hungernde Familien vergeben werden, sowie rund 2 Mrd. Euro von institutionellen Gebern wie Regierungen und UN-Organisationen.
Der Präsident und CEO von World Vision International, Andrew Morley, erklärte, dass die internationalen Finanzierungziele für Ernährung und Ernährungssicherheit in der humanitären Hilfe für 2023 weniger als ein Viertel der benötigten Mittel ausmachen würden. "Es ist eine globale Notsituation, die sowohl im humanitären als auch im entwicklungspolitischen Kontext das Leben von Kindern vernichtet. Wir agieren zu langsam, um Millionen von Menschen rechtzeitig Hilfe zukommen zu lassen, die am Rande des Verhungerns stehen.“ Nach Schätzungen sind 148 Millionen Kinder von Unterernährung betroffen, 45 Millionen leiden an Wachstumsstörungen. Es gibt aber keine genauen Zahlen dazu, wie viele Kinder tatsächlich hungern. Die World-Vision-Kampagne wird sich daher auch für die Verbesserung der Datenerfassung einsetzen.
Morley ergänzte, dass Millionen von Kindern aufgrund eines ungleichen Ernährungssystems, das durch Konflikte und die Klimakrise zusätzlich unter Druck ist, von extremem Hunger und schwerer Unterernährung betroffen sind.
"Um den Tod der schwächsten Kinder der Welt zu verhindern, bedarf es mehr als nur Nahrungsmittelhilfe in Notfällen. Es handelt sich um ein Systemversagen, es braucht daher systemische Lösungen - jeder Aspekt der Nahrungsmittelproduktions- und -lieferkette muss unter die Lupe genommen werden", sagte er. Morley betonte auch, dass keine einzelne Initiative allein Hunger und Unterernährung beenden kann: Hunger sei bittere Realität, obwohl weltweit mehr als genug Nahrung für alle produziert wird.