14.05.2021 |
Kathmandu/Wien, 14. Mai 2021 – Auch Nepal steuert wie sein Nachbarland Indien auf einen noch nie dagewesenen Gesundheitsnotstand zu. Mit über 431.000 COVID-19-Fällen in Nepal ist die Infektionsrate in den vergangenen 30 Tagen um 233 % gestiegen. Betroffen sind auch immer mehr Kinder und Jugendliche.
„Die aktuelle Situation in Nepal ist eindeutig außer Kontrolle geraten und das Gesundheitssystem ist überfordert. Die Positiv-Rate der COVID-Tests liegt landesweit bei besorgniserregenden 50 Prozent. Das ist mehr als doppelt so hoch wie in Indien. Die Todesfälle werden weiter stark ansteigen“, sagt Janes Ginting, Landesdirektor von World Vision in Nepal.
„Im Gegensatz zur ersten Welle ist die zweite Welle noch besorgniserregender, da sie Menschen aller Altersgruppen betrifft. Auch die Infektionsrate bei Kindern ist höher. Die städtischen Krankenhäuser sind nicht in der Lage, alle neuen Patienten aufzunehmen. Und die Gesundheitsinfrastruktur in abgelegenen Gebieten ist noch schlechter. Rasche Hilfe und Unterstützung ist dringend notwendig.“Nepal hat bis zum 13. Mai 2021 insgesamt 431.191 COVID-19-Fälle 19 und 4.466 Todesfälle (8842 Fälle/Tag mit 214 Todesfällen/Tag) verzeichnet. Angesichts der begrenzten Anzahl von Krankenhausbetten und medizinischen Hilfsgütern wie Sauerstoff und Beatmungsgeräten ist wie im Nachbarland Indien die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass Menschen sterben, ohne die notwendige Behandlung erhalten zu können.
Bisher wurden landesweit etwa 2,09 Millionen Menschen mit COVID-19 geimpft (bei einer Gesamtbevölkerung des Landes von 28,61 Millionen), davon haben 1,8 Millionen eine vollständige Impfdosis erhalten haben. Die steigende Infektionsrate und die Knappheit bei der Herstellung und Lieferung von Impfstoffen stellen jedoch eine große Herausforderung dar.
Große Risiken für KinderKinder und Familien in den Regionen, wo World Vision arbeitet sind durch COVID-19 wirtschaftlichen, sozialen, physischen und psychischen Risiken ausgesetzt. Kinder im ganzen Land gehen bereits seit über einem Jahr nicht mehr zur Schule. Die meisten von ihnen haben keinen Zugang zu alternativen Lernmöglichkeiten. Da Eltern aufgrund der Lockdowns in vielen Städten ihren Lebensunterhalt verloren haben, fällt es ihnen schwer, ihre Kinder zu ernähren. Darüber hinaus nehmen auch die Probleme im Bereich Kinderschutz zu. Kinder sind durch die Auswirkungen der Pandemie auch verstärkt Gewalt und Kinderheirat ausgesetzt.
„Wir helfen den Kindern und ihren Familien, so gut wir können. Um deren unmittelbare Bedürfnisse zu erfüllen, hat World Vision Nepal einen sektorübergreifenden, integrierten Ansatz gewählt und arbeitet mit allen betroffenen Akteuren zusammen, um lebensrettende Hilfe in einigen der entlegensten Regionen Nepals zu leisten", so Chet Bhattarai, Einsatzleiter für World Vision in Nepal.
INTERVIEWMÖGLICHKEITKolleginnen und Kollegen in Nepal (sowie in Indien) stehen für Interviews auf Englisch zur Verfügung.
Wenn Sie Interesse an einem Gespräch haben, kontaktieren Sie uns bitte - wir vermitteln gerne den Kontakt. Unter: tanja.zach@wveu.org oder 0664-833 94 11.
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