07.12.2021 |
Wien, 07. Dezember 2021 – Mit Omikron wurde Ende November eine weitere COVID-19-Variante entdeckt, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestuft wurde. Die schnelle Verbreitung zeigt abermals, wir wichtig eine gerechte Impfstoffverteilung weltweit ist. Die ärmsten Länder der Welt sehen sich neben mangelndem Impfstoff auch zusätzlichen Herausforderungen gegenüber: Lücken in den Gesundheitssystemen, mangelnde Ausbildung des Gesundheitspersonals und unzureichende Verteilungsmechanismen für Impfstoffe, um die Schwächsten zu erreichen.
Bewusste und gezielte Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft, von Regierungen und der Zivilgesellschaft auf globaler und lokaler Ebene sind entscheidend, um diese Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten bei der Einführung von Impfstoffen zu beseitigen.
Derzeit sieht es folgendermaßen aus:
- Die 25 am wenigsten wohlhabenden Ländern haben immer noch weniger als 1 % der Impfdosen (in den letzten sechs Monaten haben nur zusätzliche 0,6 % der in diesen Ländern lebenden Menschen Impfungen erhalten).
- Die 77 am wenigsten wohlhabenden Länder verfügen nur über ein Viertel aller verfügbaren Impfstoffe, beherbergen aber fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Im Gegensatz dazu: In den reichsten 106 Ländern stehen drei von vier hergestellten Impfungen für nur die Hälfte der globalen Bevölkerung zur Verfügung.
- Das Ziel der UN-Generalversammlung, bis Ende September 2021 eine Durchimpfungsrate von 10 % zu erreichen, haben 27 Länder immer noch nicht erreicht – hier wird bereits die 1. Dosis gezählt. Die Zahl steigt auf 37, wenn man berücksichtigt, ob die Menschen vollständig geimpft wurden.
- Die Hälfte der Länder, die mit Auffrischungsimpfungen (Booster-Impfungen) gestartet haben (29 von 55), haben bereits 10 % oder mehr ihrer Bevölkerung eine dritte Dosis verabreicht.
Dan Irvine, Direktor für Ernährung und Gesundheit bei World Vision International:„Das Virus passt sich schneller an als unsere Bemühungen, es zu kontrollieren. Keiner von uns ist völlig sicher, solange wir nicht alle geimpft sind. Deshalb drängt World Vision auf die Beschleunigung einer gerechteren weltweiten Verteilung von Impfstoffen, die von allen Regierungen finanziert und unterstützt werden muss. Um das gemeinsame Ziel einer schnellstmöglichen flächendeckenden Versorgung zu erreichen, müssen die reichen Länder mit den Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zusammenarbeiten. Neben einer Zugänglichkeit der Impfstoffe muss auch eine Vorbereitung für die Einführung der Impfstoffe gewährleistet werden. Das bedeutet, die Gesundheitssysteme zu stärken, das Personal zu schulen, Impfkampagnen zu planen und die Verteilungsstellen so auszustatten, dass sie die am meisten gefährdeten und schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen erreichen."
Mark Kelly, Regionalleiter von World Vision im südlichen Afrika: „Die ungleiche Verteilung von Impfstoffen führt nicht nur dazu, dass die Krankheit unkontrolliert bleibt und neue, potenziell tödlichere Varianten entstehen, sondern auch dazu, dass Menschen – vor allem in Ländern mit einer niedrigen Durchimpfungsrate – großen Gefahren ausgesetzt sind. Je schneller Menschen überall geimpft werden können, desto weniger Zeit haben COVID-19-Varianten, zu mutieren und sich auszubreiten. Dass ärmere und anfälligere Nationen, die häufig zusätzlich zu den Bemühungen um die Bekämpfung der Pandemie mit weiteren Krisen wie Hunger und Konflikten konfrontiert sind, eine unverhältnismäßige Last tragen müssen, ist einfach zu viel verlangt. Die internationale Gemeinschaft muss sich dafür einsetzen, dass nicht nur Menschen in den reichsten Ländern der Welt Zugang zu Impfstoffen haben, sondern alle. Diese Pandemie wird nicht enden, solange nicht alle geschützt sind.“
So hilft World Vision: Mit der globalen COVID-19-Nothilfe reagiert World Vision auf die verheerenden Auswirkungen von COVID-19 für Menschen in mehr als 70 Ländern. Seit Beginn der Maßnahmen hat World Vision mehr als 72 Millionen Menschen, darunter mehr als 31 Millionen Kinder, erreicht.